AKWS | Nummern 07 / 39 / 54 / 71
Gewitter in den Bergen

Im Alpsommer 1954, in der Nacht vom 21. Juni, ging laut Alpbuch eines der stärksten Gewitter mit starkem Regen, Blitz, Donner und Hagel auf der ganzen Alpenlänge nieder. Während dreier Stunden war die ganze Alp vom Blitzlicht erleuchtet, die reissenden Bäche rauschten und rumpelten unheimlich und überliefen vom Berg bis nach Berschis.
Kugel-Orchis
(Traunsteinera globosa)

Obwohl die Kugelorchis bis 40 cm hoch werden kann, ist sie eine unauffällige Orchidee. Sie besitzt eine pyramidenförmige bis kugelige Ähre aus leuchtend rosafarbenen Blüten. Ihre schmalen Blätter sind ungefleckt. Da sie meist in hohen, staudenreichen Wildheuplanken oder frischen Bergwiesen vorkommt, ist sie manchmal schwierig zu erkennen. In den Churfirsten wächst in ihrer Nachbarschaft meist noch eine andere Orchideenart, die Langspornige Handwurz. Sie ist wie alle Orchideenarten geschützt.
Der Kolkrabe

Mit 120 cm Spannweite und einem Gewicht von bis zu 1500 g ist der Kolkrabe eine imposante Erscheinung. Dank seiner Grösse stehen die Chancen gut, ihn auf einer Bergwanderung zu entdecken. Dabei helfen oft sein lautes, auffälliges «krrok, krrok»,
das wohlklingende «klong» oder der sogar aus weit über 100 m Entfernung hörbare Flügelschlag.
Der «Kocher», wie er bei uns gelegentlich auch noch genannt wird, gehört zu den gewandtesten Fliegern der Vogelwelt, und das Paar festigt die lebenslange Ehe durch akrobatische Flugspiele im Frühjahr. Als Allesfresser kann er gelegentlich schwaches Jungwild überwältigen. Dies führte zu einer starken Verfolgung vor hundert Jahren und schliesslich zu seiner Ausrottung in weiten Teilen Europas. Heute weiss man, dass ein grosser Teil seiner Nahrung aus Aas besteht, was ihn nebst Steinadler und Fuchs zum Gesundheitspolizisten der Bergregionen macht.
Kolkraben sind kluge, geistig hoch entwickelte Tiere mit grosser Lernfähigkeit. Durch pfiffige Experimente verstehen Verhaltensforscher die komplexen Gedanken dieser Vögel immer besser. Intelligenz und Sozialverhalten der Raben werden sogar mit demjenigen von Menschenaffen verglichen.
Kieselkalkbrocken

Entlang von senkrechten Klüften finden sich im Kieselkalk, wie an der unteren Brisiwand, abgelöste, absturzgefährdete schmale Felstürme. Zwischen Tschingla und Obersäss entdecken wir Dolinen (auch Nr. 63), Sturzblöcke aus dunklem Kieselkalk und Hangschutthalden mit verschiedenen Gesteinen der darüber liegenden Schichten (v. a. Schrattenkalk).